Geschichte des Museums

Das Alzeyer Museum hat Tradition - im Jahr 2006 konnte es auf eine 100jährige Geschichte zurückblicken. Begonnen hat diese im Jahr 1906 - mit der Gründung des heutigen Altertumsvereins für Alzey und Umgebung e.V. Dieser hatte sich neben der "Erforschung der Geschichte und der naturkundlichen Verhältnisse der Stadt Alzey und ihrer Umgebung" die Einrichtung eines Museums zur Aufgabe gemacht mit dem Ziel, dort die "Altertümer und Naturgegenstände" zu sammeln und zu bewahren und nicht zuletzt auszustellen. Nach nahezu 80 Jahren endete im Jahr 1983 die Trägerschaft des Altertumsvereins für das Alzeyer Museum. Mit seiner Neueröffnung im historischen Gebäude des alten Hospitals und der Schaffung einer hauptamtlichen Museumsleitung ging das Museum in die Hände der Stadt über.

In den mittlerweile 100 Jahren haben sich natürlich die Interessensschwerpunkte und die fachliche Orientierung des Vereins und damit auch die Sammlungsaktivitäten des Museums verlagert. Nicht zuletzt auf Grund der Entdeckung des Römerkastells im Jahr 1902 und der Allgegenwart römischer Kleinfunde war es naheliegend, dass zunächst die römische Geschichte Alzeys und seines Umlandes im Vordergrund des Sammlungs- und Forschungsinteresses stand. Insbesondere die von Friedrich Behn in den Jahren 1929 und 1931 im Kastellgebiet entdeckten zahlreichen römischen Großplastiken stellen bis heute einen beeindruckenden Schwerpunkt der archäologischen Sammlungsbestände des Alzeyer Musems dar.

Unter der Leitung von Dr. Durst, der von 1936 bis zu seinem Tode das Museum mehr als 25 Jahre ehrenamtlich führte, wurde die besondere Akzentuierung der Vor- und Frühgeschichte weiter intensiviert, wobei verstärkt auch den anderen archäologischen Zeitstufen neben der römischen Siedlungsphase Beachtung geschenkt wurde. Speziell Georg Durst, der selbst zahlreiche archäologische Grabungen durchführte, verdankt das Alzeyer Museum nicht nur viele seiner heute in der Ausstellung befindlichen Exponate, sondern auch einen guten Ruf in der Fachwelt der Vor- und Frühgeschichtler.

Ab 1983 wurde mit der Eröffnung des neuen Museums im ehemaligen Hospital mit Dr. Hildegard Fries-Reimann eine Volkskundlerin auf die neugeschaffene Stelle der hauptamtlichen Museumsleiterin berufen. Die Volkskunde sowie die neuere und neuste Geschichte, speziell die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, rückten nun verstärkt in das Zentrum der musealen Präsentation und Forschung.